Akkus

Worum gehts hier?

Nach den Jahren des Herumstehens sind bei unseren alten Hubschraubern die Empfängerakkus praktisch immer hinüber. Also müssen sie ausgetauscht werden.

Da die alten Helis im Vergleich zu moderenen Maschinen für ihre Servos recht wenig Strom brauchen, ziehe ich mittlerweile Industriezellen vor. Diese kommen mit Pappe ummantelt mit oder ohne Lötfahren. Ich nehme die Typen mit Lötfahnen. Zudem sind Industriezellen wesentlich billiger als die modernen Sub-C-Zellen für den Modellbau, falls man solche einzeln überhaupt noch bekommt.

Was braucht man

Werkzeug und Material:

Akkus vorbereiten

Fünf Lötfahnen müssen von den Akkus abgenommen werden: alle auf der Minus-Seite und eine an einem Pluskontakt. Die Minus-Seite hat, da als Becher ausgeführt, eine große Fläche und liegt außen. Sie kann daher beim Löten mehr Hitze aufnehmen, ohne gleich den Akku zu zerstören. An den Pluskontakt und einen Minuskontakt kommen später die Anschlusskabel.
Für das Entfernen der Lötfahnen benutze ich meine Minibohrmaschine mit eine Korund-Trennscheibe. Damit schleife ich vorsichtig die Lötfahnen genau dort durch, wo die Schweißpunkte sind.
Vorsicht: wenn sich eine Lötfahne löst, fliegt sie unweigerlich weg. Also die Augen schützen und aufpassen, wo das Teil landet. Es empfiehlt sich, Elektrogeräte abzudecken, damit die Lötfahne nicht einen Kurzschluß auslöst!

Nach dem Entfernen der Lötfahnen werden alle zu lötenden Flächen aufgerauht.

Löten

Als nächstes löte ich die vier Akkus "im Zickzack" zusammen. Immer eine Lötfahne an den Minuskontakt des nächsten Akkus. Zuerst verzinne ich die Lötfahne, dann die Lötstelle am Minuskontakt. Dann werden die Akkus in einer Reihe ausgerichtet, die Lötfahne mit einer Zange o.ä. auf den Minuskontakt gedrückt und beides zusammen solange erhitzt, bis das Lötzinn schmilzt. Jetzt muss der Lötkolben sofort weg, die Zange bleibt noch einige Sekunden am Platz, bis das Lötzinn wieder fest ist. Sollte man länger "Herumgebraten" haben, hilft das Kältespray den Akku etwas abzukühlen. Ich wende es aber nur sparsam an, damit keine großen Temperaturunterschiede im Akku entstehen.
Auf diese Weise verlöte ich alle Zellen. Ein Hilfsmittel zum Ausrichten der Zelle brauche ich nicht, da sie recht gut stehen.

Nun sind die Anschlusslitzen dran. Es ist empfehlenswert, zuerst den Stecker oder Schalter an die Litze zu löten. Macht man es anders herum, kommt es später u.U. zu einem "saftigen" Kurzschluß.
Da ich immer zweiadrige Litze verwende, ziehe ich die Adern soweit auseinander, daß die Enden genau über den Lötstellen am ersten und letzen Akku zu liegen kommen. Von der Isolierung entferne ich ca. 8 mm, das reicht zum Verlöten aus. Die Enden verzinne ich, ebenso die beiden Lötstellen auf den Akkus. Die Drahtenden werden jetzt auf dem Akku platziert, mit dem Lötkolben schmelze ich das Lötzinn und nehme dann den Lötkolben sofort wieder weg. Hier ist eine ruhige Hand oder ein Hilfsmittel erforderlich, denn beim Abkühlen des Lötzinns sollte sich der Draht nicht bewegen. Die Lötstelle soll schön glänzend sein. Ist sie das nicht, muss ich halt mit einem kleinen Tropfen Lötzinn nochmal ran.

Fertigstellen

Hat alles geklappt, kommt ein Aufkleber oder Zettel mit der Akku-Technologie, der Kapazität und dem (Kauf-)Datum auf den Akku. Die Anschlusslitzen verlege ich an ein Ende des Zellenpakets. Zu guter Letzt schiebe ich den passend abgeschittenen Schrumpfschlauch über das Zellenpaket und erhitze das Ganze mit Fön oder Heisluftpistole vorsichtig, bis bis alles schön eingeschrumpft ist.

Jetzt kann der Akku ans Ladegerät. Ich lade das erste Mal in 1/10 C für 16 Stunden. Das ist vielleicht heute nicht mehr nötig, hat sich aber früher bewährt, um alle Zellen schonend auf die gleiche Spannung zu bringen.

© Uwe Jantzen 8.08.21